TikTok erobert Europa

Seit vier Jahren gibt es TikTok und über 5,5 Millionen  Deutsche nutzen die Videoplattform. Das Digitalradio wurde 1987 gestartet und hat 10 Millionen Nutzer. Corona beschleunigt alles: Dreimal mehr digitale Unterschriften werden geleistet und öfter wird bargeldlos bezahlt. Apropos Corona: Bald kann man sich zu Hause selbst testen.

Tiktok erobert Europa
Kaum eine App polarisiert so sehr, wie das chinesische Videoportal TikTok. Während der Streit zwischen dem US-Präsidenten Trump und TikTok, der symbolisch für den Kampf um die weltweite Vormachtstellung zwischen den USA und China steht, sich bald zu entscheiden scheint. Werden in Deutschland vor allem die Datenschutzbestimmungen der App kritisiert, da TikTok im Verdacht steht, der chinesischen Regierung Nutzerdaten weiterzugeben.

Das alles tut der Beliebtheit der App jedoch keinen Abbruch und so wurde jetzt, kurz nach der bisher größten weltweiten Werbekampagne des Unternehmens, bekanntgegeben, dass 100 Millionen Menschen in Europa TikTok nutzen. Zum Vergleich, 305 Millionen aktive Nutzer kann Facebook verzeichnen.  Gleichzeitig hat TikTok einen Kreativitäs-Fonds in Höhe von 240 Millionen Euro ins Leben gerufen, der Creator bei der Umsetzung ihrer Ideen unterstützen soll. Ein Team von Datenschützern, soll die App außerdem für die europäischen Datenschutzstandards fit machen. Wer Tiktok immer noch als Nischen-App für pubertierende 14-Jährige ansieht, verkennt, dass mit 42 Prozent der Hauptteil der Nutzer in die Altersgruppe der 18-24 Jährigen fällt und damit in ein Alter das für Unternehmen höchst interessant ist.

91 Prozent hören Radio
Die Digitalisierung schreitet immer weiter voran und macht auch vor dem Radio nicht halt. Zwar ist das UKW-Radio weiterhin deutlich weiterverbreitet und lässt sich in 91,2 Prozent der deutschen Haushalte finden, aber das Digitalradio holt auf. Inzwischen gibt es in Deutschland knapp 10 Millionen DAB+-Radiogeräte, das knapp ein Viertel der Bevölkerung mit Radioformaten beschallt. Im Vergleich zum Vorjahr sind das eine Millionen mehr Geräte in deutschen Haushalten.

Die deutschen Nutzern halten dem UKW-Radio weiter die Treue, 86 Prozent der Radiohörer nutzen noch das UKW-Radio, auf das Digitalradio fallen nur 11 Prozent. Den Rest macht das Internetradio aus. Einen weiteren Schub für das Digitalradio verspricht die Digitalradio-Pflicht die ab dem 21. Dezember für Neuwagen gilt, das hatte das Europäische Parlament im November 2018 so beschlossen. Wer weiterhin an seinem UKW-Radio hängt, muss sich über eine Abschaltung der analogen Ausstrahlung, wie in Norwegen beschlossen, in naher Zukunft keine Sorgen machen.

Deutsche zahlen mit Karte
Wer in Geschäften an der Kasse steht, dem fällt unlängst oft ein kleines Schild auf, das den Kunden um bargeldloses Zahlen bittet. Der Verzicht auf Bargeld, soll einen Beitrag zur Bekämpfung der Corona-Pandemie leisten. Der Trend zum bargeldlosen Bezahlen lies sich auch schon vor Corona beobachten, ohne Frage beschleunigt die Pandemie jedoch diese Entwicklung. Im vergangenen wurden in Europa laut der EZB 98 Milliarden Zahlungen mit einem Gesamtwert von 162 Billionen Euro abgewickelt. Das entspricht einem Zuwachs von 8,1 Prozent entgegen der Jahr zuvor und die Zahlen für das Jahr 2020 liegen noch gar nicht vor.

Es gehört nicht viel Fantasie dazu, sich vorzustellen, dass die Werte für dieses Jahr nochmal enorm ansteigen. Fast die Hälfte (48 Prozent) der bargeldlosen Bezahlungen wurden per Kartenzahlung getätigt, gefolgt von Überweisungen (23 Prozent) und Lastschriften (22 Prozent). Der Rest teilte sich auf elektronische Zahlungsmittel wie Apple Pay oder Google Pay auf. Deutschland gilt als ein Land, in dem das Bargeld traditionell einen hohen Stellenwert innehat. Aber auch hier wird eine Steigerung um 7 Prozent bei der Anzahl der Zahlungen und 8 Prozent bei dem Wert der Zahlungen sichtbar.

Digitale Unterschrift boomt
Im Zuge der Digitalisierung fristeten digitale Unterschriften lange ein Schattendasein. Durch Corona scheint sich das jedoch jetzt, 20 Jahre nach der Einführung der Qualifizierten Elektronischen Signatur (QES), endlich zu ändern. Ein Sprecher der Telekom vermeldete einen Umsatzwachstum von mehr als 100 Prozent bei dem Umsatz von QES. „Corona ist eine Riesenchance für die QUES“, sagt Heiko Roßnagel, Experte für Identitätsmanagement bei Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation gegenüber Heise. Die digitale Unterschrift ist damit ein weiterer Bereich der Digitalisierung der durch Corona vorangetrieben wird.

Coronatest für daheim
Die Urlaubszeit ist vorbei und Corona wieder auf dem Vormarsch. Und wie lässt sich die Entspannung aus dem Urlaub schneller verlieren als in stundenlangen Staus vor Corona-Testzentren auf der Autobahn. Cellex und Gauss haben sich zusammengetan um einen Corona-Test zu entwickeln den man entspannt von zuhause aus durchführen kann. Mithilfe einer App soll es möglich sein einen Nasen-Rachen-Abstrich auf Corona zu untersuchen, alles was die App dafür braucht, ist der Zugriff auf die Kamera. Neben der Diagnose, schickt die App bei positivem Befund eine Nachricht an die Gesundheitsbehörden, wer negativ getestet wurde, bekommt einen mobilen Corona-Pass ausgestellt. Celex und Gauss hoffen, dass ihre App noch diesen Herbst autorisiert werden kann.

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